Jubiläums-
Wochenende
07. - 11.06.23

Historie &
Geschichte

VORSTELLUNG CHRONIK

„1000 Jahre Burgebrach“

 

Eine großartige Resonanz konnte der Markt Burgebrach bei der Vorstellung der neu erschienenen Chronik „1000 Jahre Burgebrach“ verzeichnen. Über 350 Gäste folgten der Einladung in die Steigerwaldhalle und interessierten sich für das über 400 Seiten dicke Werk, in der 17 Autoren über verschiedene Themen Einblicke in die bewegte Geschichte Burgebrachs darstellen.

Zum Presseartikel: www.meinBurgebrach.de/chronik

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Die Geschichte

Unsere Gemeinde

 

Die Geschichte Burgebrachs reicht 1000 Jahre und damit bis ins Jahr 1023 zurück. Im Rahmen der Schenkung eines Wildbannes von Kaiser Heinrich II. an das Bistum Würzburg findet Burgebrach am 02.09.1023 als “Urbs Ebaraha” erstmals urkundlich Erwähnung. Seither hat sich in der bewegten Geschichte des Ortes vieles ereignet. 

Zusammengefasst wird dies in einer neuen Chronik, die im Rahmen des Jubiläumsjahres am 11.03.2023 vorgestellt wird. Ergänzt wird diese Chronikvorstellung mit einer Vortragsreihe zur Historie des Ortes.

Seien Sie gespannt und tauchen Sie in die Geschichte Burgebrachs ein.

Einblicke

Historie

 
 
 
 
 

1023

Im Jahre 1023 verlieh Kaiser Heinrich an den Würzburger Bischof Meginhard das Recht auf die „Hohe Jagd”. Burgebrach wurde beim „Wildbann im Steigerwald” als Grenzort benannt, also erstmals urkundlich erwähnt. Der damalige Wildbann umfasste etwa das Gebiet des heutigen Steigerwaldes. Nördlich gesehen war Ampferbach der nächste Grenzort, in südlicher Richtung war es Wachenroth.

Sicherlich ist Burgebrach viel älter. Der älteste Teil von Burgebrach war sicher die Burg – ein schlichtweg aus Stein errichtetes Gebäude. Sie stand dort, wo das Amtsgerichtsgebäude (bis 1930), jetzt Bürgerhaus steht.

1154

Bereits 1154 wurde Burgebrach erstmals als Pfarrei benannt. Gegen Ende des 30jährigen Krieges zählte diese große Pfarrei noch 42 Orte. Das flächenmäßige Gebiet der Pfarrei Burgebrach war in etwa vergleichbar mit dem heutigen Dekanat Burgebrach. Diese große Pfarrei stand bis 1752 unter der Patronatsherrschaft des Klosters Ebrach. Kirchlich gesehen kam Burgebrach erst nach der Säkularisation um 1808 vom Bistum Würzburg an Bamberg. Burgebrach hatte zwei Kapläne. 1918, als Ampferbach zur Kuratie erhoben wurde, also seine Selbständigkeit erhielt, kam die zweite „Kaplanei” von Burgebrach nach Ampferbach.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

1377

Burgebrach war, obwohl es vor den Toren Bambergs liegt, Würzburger Besitz. Doch 1377 hatte der Würzburger Bischof Geldsorgen und er verkaufte Burgebrach für 5.600 (fl). Gulden an Bamberg, aber auf Wiederkaufsrecht. Dieses Recht bezog sich auf neun Jahre. Da aber nach neun Jahren ebenfalls kein Geld vorhanden war, kam das Wiederkaufsrecht nicht zur Geltung. Burgebrach kam endgültig zu Bamberg.

1460

Ein „Schulmeister“ ist in Burgebrach erstmals 1460 belegt, so dass in dieser Zeit offensichtlich bereits eine Schule existierte.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

1472

An vier Sonntagen im Jahr durfte Jahrmarkt sein. Die einzelnen Marktsonntage waren: Sonntag Oculi (= März), Sonntag nach Veitstag (= Juni), Sonntag auf Ägidti (= September), Sonntag vor Thomas (= Dezember). Hauptbeschicker dieser Jahrmärkte waren überwiegend Handwerker aus dem Ort und der Umgebung. Schuster, Korbmacher, Töpfer, u v. a. hielten hier ihre Waren feil. Wenn es irgendwie ging, hatte auch der „Billige Jakob“ seinen Stand aufgebaut. Der Jahrmarkt hatte seine Blüte Anfang der 1920er Jahre, also nach dem Ersten Weltkrieg. An diesen vier Marktsonntagen durften auch die übrigen Geschäfte im Ort ihre Ladentür öffnen, was an den anderen Sonn- u. Feiertagen über das Jahr nicht erlaubt war. Sonst durften die Geschäfte, außer an den vier Markttagen, nur an der Kirchweih ihre Läden offen halten und verkaufen. Seit 1895 gab es in Burgebrach auch einen Wochenmarkt. Markttag war immer der Dienstag. War an einem Dienstag ein Feiertag, so wurde der Markttag auf den Montag vorverlegt. Der Markt erstreckte sich überwiegend auf Tiere wie Saugschweine (Mutterschweine), Ferkel und Geflügel aller Art.

Die Marktzeit begann in den Monaten Mai bis August früh um sechs Uhr, in den Monaten September, Oktober, März und April um sieben Uhr. Im November, Dezember, Januar und Februar öffnete der Markt morgens um acht Uhr. Der Marktbeginn wurde immer durch ein Glockenzeichen bekannt gegeben. Geschäfte oder Abmachungen vor Marktbeginn waren verboten. Nur gesunde Tiere durften zum Markt gebracht werden. Wer kranke oder angesteckte Tiere zum Markt brachte, musste mit einer Strafe rechnen. Eine polizeiliche Überwachung war erforderlich. Es war auch untersagt, einen bereits begonnenen Handel durch Fragen nach dem Preis zu stören oder sich irgendwie einzumischen. Marktgebühren wurden im Interesse der Landwirtschaft nicht erhoben. Die Marktzeit endete von April bis September um elf Uhr, in den übrigen Monaten um zwölf Uhr mittags. Verstöße gegen diese Marktordnung wurden bis zu 30 Mark, im Falle des Unvermögens mit einer Haft bis zu acht Tagen bestraft.

Dieser Wochenmarkt hatte keinen Bezug auf das Marktrecht von 1472.

1480

1480 erhielt Burgebrach Wappen und Siegel. Seit 1480 hatte der Ort sieben Wappen- und Siegelausführungen. Das jetzige Wappen stammt aus dem Jahre 1936. Das Wappen zeigt eine weiße Burg auf rotem Grund, zwei Türme mit Zinnen, unten mit einem Bachlauf und Wiesen.

Burgebrach war einst, mit Ausnahme der im Ort ansässigen Juden, ein katholisch geprägter Ort. In den 1920er Jahren siedelten sich hier zwei Handwerkerfamilien an. Sie kamen aus Nürnberg und sie waren protestantisch. Es waren dies die Familie Heinrich Heider mit einem Elektrofachgeschäft und die Familie Hans Leitmeier. Letzterer war Feinmechaniker, er verkaufte Fahrräder, Motorräder und reparierte sie auch. Beide waren im Nebengebäude der Familie, Limonaden Bayer, eingemietet. Hans Leitmeier betrieb auch eine Esso Tankstelle.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

1550

1550 wurde Burgebrach von dem berüchtigten Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach durch Plünderungen und Brandschaftzungen heimgesucht.

1632

Im Februar 1632 - im Dreißigjährigen Krieg - wird der Ort durch die Schweden von Plünderungen und Brandschatzungen heimgesucht.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

1720

Bau eines Rathauses

1796-1806

An der wichtigen Heerstraße von Würzburg nach Bamberg gelegen war Burgebrach immer wieder von den Durchmärschen und Einquartierungen fremder wie heimischer zum Teil mehrere tausend Mann starker Truppen betroffen, besonders in den Jahren 1796, 1800 und 1806. So weilte auch der französische Kaiser Napoleon im Oktober 1806 nahe Burgebrach.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

1944

Am ersten November 1944 (Allerheiligen) griffen Tiefflieger den Nachmittagszug an, der Richtung Ebrach fuhr. Schwerst beschädigt wurde dabei daes Haus des praktischen Arztes Dr. Zölch in Burgebrach. Da die amerikanischen Flieger ihr Ziel knapp verfehlten, fuhr der Zug weiter. Kurz vor Klemmenhof kamen die Flieger wieder, die hier wie in Burgebrach, mit Bordwaffen und Bomben angriffen. Hier kam der 17jährige Martin Gehring aus Ebrach ums Leben. Mit im Zug saßen auch Häftlinge aus der Strafanstalt Ebrach, die mit Handschellen paarweise aneinander gekettet waren. Für sie war es besonders schwer, Schutz zu finden. Das Gerücht, der Zug wurde angegriffen, weil ein oder zwei Tankwaggons angehängt waren, stimmt nicht. Der angegriffene Zug war ein reiner Personenzug. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, hauptsächlich wegen der stetigen Gefahr von Luftangriffen, fuhr der Zug auf der Bahnlinie zwischen Strullendorf und Ebrach oft auch nachts.